heute präsentiere ich Euch mein erstes großes Motivtortenprojekt.
Anlass dafür war die standesamtliche Hochzeit meiner Schwester. In Top Secret Mission habe ich schon lange am Aussehen dieser Torte gefeilt - es sollte ja eine Überraschung sein.
Schlussendlich habe ich mich dafür entschieden eine zweistöckige Torte zu backen.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren es immer nur einfache Übungstorten (geeigneter Teig, richtiges Fondant, glätten üben etc.) - jedoch nie mit einem zweiten Stock. Dann kam natürlich das Problem auf wie ich die zweite Torte an der darunter liegenden befestigen soll. Nachdem ich ja noch nicht sehr viel Erfahrung hatte, habe ich mir diesbezüglich große Sorgen gemacht und mich am Ende dafür entschieden die Torten getrennt von einander fertig zu dekorieren und erst kurz vor der Übergabe zusammenzusetzen. Wie sich dann auch dank der späteren Projekte herausgestellt hat, war das unnötig bzw. sogar von Nachteil da durch das anheben und absetzen der kleinen Torte einige Glasurtröpfchen an der Seite abgebrochen sind. Daher musste ich noch schnell nachbessern.
Also wieder was gelernt: Torte erst nach dem Zusammensetzen fertig dekorieren!
Die Torte bestand aus einer kleinen Kürbiskernöltorte und einer großen Schokoladenkuchen à la Asterix (= Lieblingskuchen meiner Schwester).
Schokoladenkuchen
200g Kochschokolade
200g Butter
5 Eier
150g Backzucker
140g gesiebtes Mehl
1 Prise Salz
Butter und Semmelbrösel/Mehl für die Form
Backrohr auf 150°C Heißluft vorheizen
Backform buttern und bröseln
Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen
Eier trennen
Eine Prise Salz über das Eiweiß streuen und zu festem Eischnee schlagen
Eigelb schaumig rühren und dabei Zucker einrieseln lassen
Unter ständigem Rühren erst das Mehl und dann die Schokolade dazu geben
1/3 des Eischnees unter den Teig rühren, den Rest vorsichtig unterheben
Teig in die Form füllen und im unteren Drittel des Backrohrs 45-60 Minuten backen
(Stäbchenpobe)
Kürbiskernölkuchen
5 Eier
160g Kristallzucker
160g Staubzucker
130ml Kürbiskernöl aus der Steiermark
130ml Wasser
320g griffiges (!) Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
Backrohr auf 180°C vorheizen
Backform buttern und bröseln
Eier trennen
Eiweiß zu Schnee schlagen und Kristallzucker einrieseln lassen
Dotter, Staubzucker, Kürbiskernöl, Wasser, Mehl und Backpulver glattrühren
Schnee behutsam unterheben
Masse in die Form füllen und ca. 30 Minuten backen
An selbstgefertigte Zuckerblumen habe ich mich damals noch nicht ran getraut - daher habe ich oben drauf eine fertige Zucker-Orchidee (gekauft bei Süwag) gesetzt.
Das Brautpaar war von meiner kleinen Überraschung begeistert und wollte die Torte dann eigentlich gar nicht anschneiden.
Nach der Diskussion, dass eine Torte grundsätzlich schon zum Essen da ist, haben die beiden ihre Vor-Hochzeitstorte doch noch angeschnitten.
Nachdem die Torte verzehrt war, habe ich wieder etwas gelernt: Nicht jeder mag Rollfondant!
Vorweg: Der Teig hat allen gut geschmekt, nur war das Fondant anscheinend nicht jedermanns Sache! Muss auch nicht sein. Grundsätzlich ist es schon gedacht, dass das Fondant mitgegessen wird - allerdings fühle ich mich auch nicht gekränkt, wenn es übergelassen wird. Auch für die Anti-Fondant-Fraktion ist es kein Problem es übrig zu lassen. Sie schälen den Kuchen einfach raus und lassen die Fondant-Hülle wie eine Bananenschale am Teller liegen. Auch in Ordnung. ;-)
Mich hat es jedenfalls sehr gefreut meiner Schwester und ihrem frischgebackenen Ehegatten den standesamtlichen Hochzeitstag zu versüßen.
Es war zwar ziemlich nervenaufreibend aber es hat sich gelohnt! :-)